Reparaturanleitung - Fiat Cinquecento: Bremsbeläge vorn aus- und einbauen
Ausbau
- Stellung der Vorderräder zur Radnabe mit Farbe kennzeichnen. Dadurch
kann das ausgewuchtete Rad wieder in derselben Position montiert werden.
Radschrauben bei auf dem Boden stehendem Fahrzeug lösen. Fahrzeug vorn
aufbocken und Vorderräder abnehmen.
- Bremssattel von Hand nach außen ziehen und dadurch den Bremskolben etwas
zurückdrücken.
- Sicherungsklammer -1- mit Zange oder kleinem Schraubendreher abziehen.
- Befestigungsbolzen -2- mit Durchschlag lösen und mit Zange herausziehen.
- Bremssattel -3- nach oben schwenken.
- Bremsbeläge -4- vom Bremsträger -5- abnehmen.
Achtung: Sollen die Bremsbeläge wieder verwendet werden, so müssen
sie beim Ausbau gekennzeichnet werden. Ein Wechsel der Beläge vom rechten zum
linken Rad ist nicht zulässig. Der Wechsel kann zu ungleichmäßiger Bremswirkung
führen. Grundsätzlich sollte man nur Original FIAT-, beziehungsweise von FIAT
freigegebene Bremsbeläge verwenden. Grundsätzlich alle Scheibenbremsbeläge vorn
gleichzeitig ersetzen, auch wenn nur ein Belag die Verschleißgrenze erreicht
hat. Unterschiedlich abgenutzte Bremsbeläge sind kein Grund zur Beanstandung.
Bei mehr als 2 mm Differenz zwischen innerem und äußerem Belag sind jedoch die
Bremssattel-Führungsbolzen beziehungsweise die Kolben auf Leichtgängigkeit zu
prüfen, gegebenenfalls zu ersetzen (Werkstattarbeit).
Einbau
Achtung: Bei ausgebauten Bremsbelägen nicht auf das Bremspedal
treten, sonst wird der Kolben aus dem Gehäuse herausgedrückt. Wurde der Kolben
versehentlich herausgedrückt, Bremssattel ausbauen und in der Fachwerkstatt
zusammensetzen lassen.
- Führungsfläche bzw. Sitz der Beläge im Gehäuseschacht mit geeigneter
Weichmetallbürste reinigen und mit Staubsauger absaugen, oder mit einem
Lappen und Spiritus auswischen. Keine mineralölhaltigen Lösungsmittel oder
scharfkantigen Werkzeuge verwenden.
- Vor Einbau der Beläge die Bremsscheibe durch Abtasten mit den Fingern
auf Riefen untersuchen. Bremsscheibendicke messen, siehe Seite 117.
- Staubkappe -45- auf Anrisse prüfen. Eine beschädigte Staubkappe umgehend
ersetzen lassen, da eingedrungener Schmutz schnell zu Undichtigkeiten des
Bremssattels führt. Der Faustsattel muß hierzu ausgebaut und zerlegt werden
(Werkstattarbeit).
- Bremskolben mit Rücksetzvorrichtung zurückdrücken. Es geht auch mit
einem Hartholzstab (Hammerstiel), dabei jedoch besonders darauf achten, daß
der Kolben nicht verkantet wird und Kolbenfläche sowie Staubkappe nicht
beschädigt werden.
Achtung: Beim Zurückdrücken der Kolben wird Bremsflüssigkeit aus den
Bremszylindern in den Ausgleichbehälter gedrückt. Flüssigkeit im Behälter
beobachten, eventuell Bremsflüssigkeit mit einem Saugheber absaugen.
Zum Absaugen eine Entlüfterflasche oder eine Plastikflasche verwenden, die
nur mit Bremsflüssigkeit in Berührung kommt. Keine Trinkflaschen verwenden!
Bremsflüssigkeit ist giftig und darf auf gar keinen Fall mit dem Mund über einen
Schlauch abgesaugt werden. Saugheber verwenden. Auch nach dem Belagwechsel darf
die MAX.-Marke am Bremsflüssigkeitsbehälter nicht überschritten werden, da sich
die Flüssigkeit bei Erwärmung ausdehnt. Ausgelaufene Bremsflüssigkeit läuft am
Hauptbremszylinder herunter, zerstört den Lack und führt zur Rostbildung.
Achtung: Bei hohem Bremsbelagverschleiß Leichtgängigkeit des Kolbens prüfen.
Dazu Holzklotz in den Bremssattel einsetzen und durch Helfer langsam auf das
Bremspedal treten lassen. Der Bremskolben muß sich leicht heraus- und
hineindrücken lassen. Zur Prüfung muß der andere Bremssattel eingebaut sein.
Darauf achten, daß der Bremskolben nicht ganz herausgedrückt wird. Bei
schwergängigem Kolben Bremssattel instandsetzen lassen (Werkstattarbeit).
- Bremsbeläge in den Bremsträger einsetzen.
- Bremssattel nach unten schwenken und andrücken. Achtung: Bremssattel nur
so weit an Bremsträger andrücken, daß der Befestigungsbolzen eingesetzt
werden können. Wird der Bremssattel über diesen Punkt hinausgedrückt, kann
sich die Belaghaltefeder -Pfeil- verformen. Das kann zu Geräuschen beim
Bremsen führen.
- Befestigungsbolzen durchschieben und mit Drahtklammer sichern.
- Vorderräder so ansetzen, daß die beim Ausbau angebrachten Markierungen
übereinstimmen. Vorher Zentriersitz der Felge an der Radnabe mit
Wälzlagerfett leicht einfetten. Räder anschrauben. Fahrzeug ablassen und
Radschrauben über Kreuz mit 90 Nm festziehen.
Achtung: Bremspedal im Stand mehrmals kräftig niedertreten, bis
fester Widerstand spürbar ist. Dadurch legen sich die Bremsbeläge an die
Bremsscheibe an und nehmen einen dem Betriebszustand entsprechenden Sitz ein.
- Bremsflüssigkeit im Ausgleichbehälter prüfen, gegebenenfalls bis zur
MAX.-Marke auffüllen.
- Fahrzeug mehrmals von ca. 80 km/h auf 40 km/h mit geringem Pedaldruck
abbremsen.
Achtung: Bis zu einer Fahrstrecke von ca. 200 km sollten keine
Vollbremsungen vorgenommen werden.
Achtung, Sicherheitskontrolle durchführen:
- Sind die Bremsschläuche festgezogen?
- Befindet sich der Bremsschlauch in der Halterung?
- Sind die Entlüftungsschrauben angezogen?
- Ist genügend Bremsflüssigkeit eingefüllt?
- Bei laufendem Motor Dichtheitskontrolle durchführen. Hierzu Bremspedal
mit 200 bis 300 N (entspricht 20 bis 30 kg) etwa 10 sec. betätigen. Das
Bremspedal darf nicht nachgeben. Sämtliche Anschlüsse auf Dichtheit
kontrollieren.
Hinweis: Bremsbeläge sind als Sondermüll zu entsorgen. Die örtlichen Behörden
geben darüber Auskunft, ob auch eine Entsorgung über den hausmüllähnlichen
Gewerbemüll zulässig ist.
Das Arbeiten an der Bremsanlage erfordert peinliche Sauberkeit und
exakte Arbeitsweise. Falls die nötige Arbeitserfahrung fehlt, sollten die
Arbeiten an der Bremse von einer Fachwerkstat ...
Bremsbeläge ausbauen.
Beläge und Bremssattel mit einer Weichmetallbürste oder einem Lappen und
Spiritus reinigen.
Achtung: Bremsstaub nicht einatmen!
Folgende Stellen mit ...
Siehe auch:
LPG-Versionen
LPG-Einfüllstutzen
Der LPG-Einfüllstutzen befindet sich
neben dem Deckel des
Benzintankstutzens.
Dazu gehört ein Rückschlagventil, das
sich im Gehäuse des Stutzens selbst
befindet.
Um Zugang zum Einfüllstutzen zu
erhalten, die Zugangsklappe A-Abb. 50
&oum ...